Objekt des Monats - Dezember 2013

Messier 103 in der Kassiopeia



M103

Der offene Sternhaufen Messier 103 im Sternbild Kassiopeia
© STScI Digitized Sky Survey (DSS)



Der offene Sternhaufen Messier 103 (NGC 581) im Sternbild Kassiopeia wurde im März oder April 1781 von Messiers Freund Pierre Méchain entdeckt. Messier trug das Objekt dann noch im selben Jahr, zusammen mit M 101 und M 102, als letzten offiziellen Eintrag in seine berühmte Nebelliste ein und beschrieb ihn als "Sternhaufen zwischen Epsilon und Delta des Beins der Kassiopeia". Messier 103 ist der am weitesten entfernte offene Sternhaufen des Messier-Katalogs. Wilhelm Herschel beobachtete den Sternhaufen am 8. August 1783.

Messier 103 ist mit einem Alter von 25 Millionen Jahren noch ein recht junger Sternhaufen und besitzt eine Helligkeit von 7,4 mag und eine Ausdehnung von 6 Bogenminuten. Damit ist der Haufen schon sehr leicht in jedem Fernglas sichtbar. Die Entfernung des Sternhaufens ist unsicher, da sich dieser mitten im Band der Milchstraße befindet, dürfte aber zwischen 7.100 und 9.000 Lichtjahren betragen. Auf die Entfernung gerechnet besitzt dieser eine wahre Ausdehnung von ungefähr 15 Lichtjahren. Es ist ein mäßig sternreicher Haufen mit rund 172 Mitgliedssternen, der nur eine geringe Konzentration der Sterne zum Zentrum hin aufweist. Die beiden hellsten Sterne des Haufens sind rote Riesen und besitzen eine Helligkeit von 10,5 mag bzw. 10,8 mag. Der hellste und mit Abstand auffälligste Stern ist mit einer Helligkeit von 7,3 und 10,5 mag der Doppelstern Struve 131, der allerdings kein echtes Mitglied des Sternhaufens ist und im Vordergrund steht. Die beiden Komponenten A und B stehen 14 Bogensekunden voneinander entfernt.
Mit Trümpler 1, NGC 654, NGC 659 und NGC 663 befinden sich noch weitere offene Sternhaufen in unmittelbarer Nähe von M 103.

Messier 103 ist ein wunderbares Ziel für einen nicht ganz so dunklen Himmel. Im 10x50 Feldstecher erscheint der Sternhaufen als körniger, fächerförmiger heller Nebelfleck. Im 16x70 Fernglas oder im Zweizöller ist M 103 zum Teil schon aufgelöst. Im 3 Zoll Refraktor, bei mittlerer Vergrößerung, sind schon 25 Sterne vor einem dreieckig-nebligen Hintergrund erkennbar. Im Zentrum des Dreiecks steht ein oranger und ein weißlich leuchtender heller Stern, die einen schönen Farbkontrast ergeben. Im Nordosten steht noch eine auffällige kleine Kette aus 3 Sternen, wobei der letzte von ihnen hellgelb erscheint. Mit 4 bis 6 Zoll Öffnung sind schon rund 40 Mitgliedssterne erkennbar, die relativ locker verteilt sind.

Der Sternhaufen ist in der Kassiopeia relativ einfach aufzufinden. Er liegt etwas mehr als 1,5 Grad nordöstlich von Delta Cassiopeiae entfernt, der die linke untere Spitze des "Himmels-W" markiert, und steht knapp unterhalb der Verbindungslinie zwischen Epsilon und Delta Cas. Ungefähr 0,5 Grad östlich von Delta Cas befindet sich ein Dreieck aus Sternen 7. Größenklasse. Nun schwenken wir rund 2/3 Grad in Richtung Nordosten. Nun sollte M 103 im Sucherfernrohr leicht erkennbar sein.

Der Sternhaufen ist ein schönes Objekt für den Herbst- und Winterhimmel und kulminiert zenitnah Mitte Dezember gegen 20 Uhr.





Map

Aufsuchkarte für Messier 103 in der Kassiopeia (Sterne bis 11 mag)

Download: Telrad- und Aufsuchkarte PDF-Datei (113 KB)
OBJEKT-INFORMATION

Name: M 103 / NGC 581 / OCL 326
Objekttyp: Offener Sternhaufen (Open Cluster)
Sternbild: Kassiopeia (Cassiopeia, And)
RA (J2000.0): 01h 33m 21.7s
Dec (J2000.0): +60° 39' 29"
V Helligkeit: 7.4
Flächenhelligkeit: 11.0
Größe: 6.0'
Klassifikation: III 2 p
Anzahl der Sterne: 40
Hellster Stern: 10.6
Entfernung: 8.500 Lj

Beschreibung: Cl,pL,B,R,Ri,*10..11
Notizen: in Cas OB8;incl Struve 131 6-9m 14''

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