Der Sternhimmel im Monat August 2010

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Der Lauf des Mondes

Zu Beginn des Monats fin­den wir den abneh­men­den Mond in der zwei­ten Nacht­hälf­te im Stern­bild Fische. Am Mor­gen des 3. August steht der Halb­mond dann im Wid­der. Am 4. befin­det sich unser Erd­tra­bant 8 Grad west­lich und einen Tag spä­ter 5 Grad öst­lich der Ple­ja­den im Stier. Am 8. August kön­nen wir die schma­le Sichel dann zum letz­ten Mal am Mor­gen­him­mel sehen. Am 10. ist dann auch die Neu­mond­pha­se erreicht.
Da am Abend­him­mel die Eklip­tik flach zum Hori­zont ver­läuft, kön­nen wir die 3,5 Tage alte Sichel erst am 13. August in der hel­len Abend­däm­me­rung und nied­rig über dem West­ho­ri­zont ent­de­cken. Zu ihm gesel­len sich die drei Pla­ne­ten Venus, Mars und Saturn. Am 14. August begeg­net der Mond dann Spika in der Jung­frau. Am 17. kön­nen wir ihn in der Nähe von Ant­ares im Skor­pi­on auf­fin­den. Danach wan­dert der Mond durch die Stern­bil­der Schüt­ze und Stein­bock. Am 24. steht der Voll­mond im Stern­bild Was­ser­mann. Schließ­lich läuft unser Erd­tra­bant in der Nacht vom 26. auf den 27. August nur 6 Grad nord­west­lich am hel­len Pla­ne­ten Jupi­ter im Stern­bild Fische vorbei. 

Die Planeten

Der flin­ke Pla­net Mer­kur erreicht am 7. August mit 27°22′ Abstand sei­ne größ­te öst­li­che Elon­ga­ti­on zur Son­ne. Gleich­zei­tig erreicht er auch das Aphel sei­ner Bahn, so dass sein Abstand zu unse­rem Zen­tral­ge­stirn fast maxi­mal aus­fällt. Durch die fla­che Eklip­tik am Abend­him­mel, reicht es in unse­ren Brei­ten aller­dings nicht zu einer Abend­sicht­bar­keit, da Mer­kurs Höhen­vor­sprung zur Son­ne gera­de ein­mal 7 Grad beträgt.

Venus erreicht am 20. August im Stern­bild Jung­frau, mit gut 46 Grad und ‑4,3 Magni­tu­den Hel­lig­keit, eben­falls ihre größ­te öst­li­che Elon­ga­ti­on zur Son­ne. Durch die fla­che Eklip­tik­la­ge und ihrer wei­te­ren Wan­de­rung nach Süden, ver­schlech­tert sich ihre Sicht­bar­keit aber deut­lich. Am 9. August begeg­net sie Saturn, in einem mini­ma­len Abstand von 3 Grad, und nähert sich bis zum 23. August dem Mars. Um das Zusam­men­tref­fen mit den bei­den Pla­ne­ten in der hel­len Abend­däm­me­rung zu beob­ach­ten, sind aber gute Bedin­gun­gen und vor allem ein Fern­glas erfor­der­lich. Am 13. August ergibt sich zusätz­lich mit der zuneh­men­den Mond­si­chel eine net­te Vie­rer­kon­stel­la­ti­on am Abend­him­mel. Um die Monats­mit­te erkennt man im Tele­skop ein 24 Bogen­mi­nu­ten gro­ßes Venus­scheib­chen, das zur Hälf­te beleuch­tet ist. Im Lau­fe des Monats geht der Abend­stern auch immer frü­her unter. Am 1. August sinkt sie um 22:18 Uhr und am 31. August bereits um 20:49 Uhr Som­mer­zeit unter die Horizontlinie.

Mars bewegt sich recht­läu­fig durch die Jung­frau und been­det Mit­te des Monats sei­ne Sicht­bar­keits­pe­ri­ode. Am 1. August kommt es zu einer nahen Begeg­nung mit Saturn. Der gegen­sei­ti­ge Abstand beträgt dabei nur 1,9 Grad. Am 7. August bil­det er mit dem Abend­stern Venus und Saturn ein enges Drei­eck. Am 13. August gesellt sich noch die Sichel des zuneh­men­den Mon­des hin­zu. Am 23. des Monats wird Mars schließ­lich von der hel­len Venus über­holt. Der 1,5 mag hel­le Pla­net geht am 1. August um 22:32 Uhr und am 31. August schon um 21:04 Uhr Som­mer­zeit unter.

Jupi­ter, rück­läu­fig in den Fischen, kommt im nächs­ten Monat in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Der ‑2,9 mag hel­le Rie­sen­pla­net ist im August fast die gan­ze Nacht über zu sehen und kul­mi­niert in den ers­ten Stun­den nach Mit­ter­nacht. Bis zum Monats­en­des wächst sein schein­ba­rer Win­kel­durch­mes­ser von anfangs 45,7 auf 49 Bogen­se­kun­den an. Jupi­ter ist ide­al dazu geeig­net, den 5,7 mag hel­len Ura­nus auf­zu­fin­den, der sich zu Beginn 3 Grad und gegen Ende des Monats rund 2 Grad west­lich des Rie­sen­pla­ne­ten auf­hält. Im Lau­fe des Monats geht Jupi­ter auch immer frü­her auf. Anfang August erscheint er um 22:34 Uhr Som­mer­zeit und am Ende des Monats bereits 2 Stun­den frü­her über der Horizontlinie.

Saturn bewegt sich recht­läu­fig durch die Jung­frau und been­det eben­falls ab Mit­te des Monats sei­ne Sicht­bar­keits­pe­ri­ode. Inter­es­sant sind aber noch die Begeg­nun­gen mit Mars am 1. August und die Kon­stel­la­ti­on mit Mars und Venus am 7. des Monats tief am west­li­chen Abend­him­mel. Am 9. August zieht die Venus 3 Grad süd­lich an Saturn vor­bei. Am 13. August gesellt sich die zuneh­men­de Mond­si­chel hin­zu. Die Saturn­hel­lig­keit steigt gering­fü­gig und beträgt im letz­ten Monats­drit­tel 1,0 mag, da die Nei­gung des Rings auf 5 Grad anwächst. Saturn geht am 1. August um 22:42 Uhr und am 31. August bereits um 20:49 Uhr Som­mer­zeit unter.

Ura­nus bewegt sich immer schnel­ler wer­dend rück­läu­fig durch die Fische. Er hält sich in der Nähe von Jupi­ter auf, der gut als Auf­such­hil­fe für den 5,7 mag hel­len und schein­bar 3,6 Bogen­se­kun­den gro­ßen Pla­ne­ten die­nen kann. Der gegen­sei­ti­ge Abstand zum Rie­sen­pla­ne­ten beträgt anfangs 3 und gegen Ende des Monats knapp 2 Grad. Ura­nus ist fast die gan­ze Nacht über sicht­bar und geht am 1. August um 22:25 Uhr Som­mer­zeit auf. Am 31. des Monats über­schrei­tet der Pla­net bereits zwei Stun­den frü­her die Horizontlinie.

Nep­tun kommt am 20. August im Grenz­be­reich der Stern­bil­der Stein­bock und Was­ser­mann in Oppo­si­ti­on zur Son­ne und ist des­halb gegen Mit­ter­nacht am bes­ten zu sehen. Mit 7,8 mag Hel­lig­keit, ist der äuße­re Pla­net des Son­nen­sys­tems nur in einem Fern­glas oder klei­nen Tele­skop als 2,3 Bogen­se­kun­den gro­ßes bläu­li­ches Scheib­chen erkenn­bar. Die Ent­fer­nung zu Nep­tun beträgt zur Oppo­si­ti­on 29 AE oder 4339 Mio. km. An die­sem Tag geht der Pla­net um 20:11 Uhr auf, über­schrei­tet um 1:10 Uhr den Meri­di­an und geht um 6:06 Uhr Som­mer­zeit wie­der unter. Bis zum Monats­en­de ver­frü­hen sich die Meri­dan­durch­gän­ge auf 0:22 Uhr und sein Unter­gang auf 5:21 Uhr Sommerzeit.

Der Zwerg­pla­net (134340) Plu­to steht im nörd­li­chen Teil des Schüt­zen und ist ein Objekt der ers­ten Nacht­hälf­te. Mit­te des Monats erreicht er um 21:41 Uhr Som­mer­zeit sei­nen höchs­te Stel­lung im Süden. Mit 14 mag Hel­lig­keit ist Plu­to nur ein Objekt für grö­ße­re Teleskope.

Helle Kometen und Planetoiden

Im August beginnt die Beob­ach­tungs­pe­ri­ode des kurz­pe­ri­odi­schen Kome­ten 103P/Hartley. Er ist nach dem Ende der astro­no­mi­schen Däm­me­rung im nörd­li­chen Bereich des Stern­bild Pega­sus zu fin­den. Im Lau­fe des Monats steigt die Hel­lig­keit schnell von anfangs 11,5 auf 9 mag. Es wird erwar­tet, dass der Schweif­stern im Okto­ber mit blo­ßem Auge sicht­bar wer­den wird. Dabei wird er äußerst güns­tig plat­ziert hoch an unse­rem Nacht­him­mel ste­hen und durch sei­ne gro­ße Erd­nä­he, sich schnell in Rich­tung Osten durch die Win­ter­milch­stra­ße weiterbewegen.

Der kurz­pe­ri­odi­sche Komet 10P/Tempel kommt am 25. August mit knapp 100 Mio. km in Erd­nä­he. Im Juli durch­lief der Komet bereits sein Peri­hel. Er bewegt sich wei­ter­hin durch den Wal­fisch und ist am Mor­gen­him­mel kurz vor Beginn der astro­no­mi­schen Däm­me­rung in Rich­tung Süd­os­ten sicht­bar. Mit einer Hel­lig­keit von 8,5 bis 9 mag soll­te er schon in klei­nen Tele­sko­pen beob­acht­bar sein.

Der nach wie vor zir­kum­po­la­re Komet C/2009 K5 (McN­aught) bewegt sich im August durch das Stern­bild Luchs. Gegen Mit­ter­nacht befin­det er sich nur 15 bis 20 Grad über dem Nord­ho­ri­zont. Sei­ne Hel­lig­keit nimmt wei­ter­hin ab und beträgt im August zwi­schen 10 und 10,5 Magnituden.

Der Zwerg­pla­net (1) Ceres bewegt sich durch den Schlan­gen­trä­ger und wird am 9. August wie­der recht­läu­fig. Aller­dings steht der Zwerg­pla­net schon zu dicht bei der Son­ne, um noch gut beob­ach­tet zu werden.

(2) Pal­las wan­dert zu Beginn des Monats vom Bären­hü­ter in den Kopf der Schlan­ge. Zu Beginn des Monats ist der Aste­ro­id noch 9,8 mag hell. Mit­te August ist die Hel­lig­keit aber schon wie­der auf 10 mag gefal­len. Am Abend des 23. August zieht sie in einem Abstand von nur 7 Bogen­mi­nu­ten an SAO 101545 (5,2 mag) vor­bei. Pal­las geht im Lau­fe des Monats immer frü­her unter. Am 1. des Monats erfolgt der Unter­gang um 3:27 Uhr und am 31. August bereits um 1:20 Uhr Sommerzeit.

(6) Hebe wan­dert Anfang des Monats vom Stern­bild Fische in den Wal­fisch und steht im nächs­ten Monat in Oppo­si­ti­on zur Son­ne. Sie stei­gert ihre Hel­lig­keit von anfangs 8,7 auf 8,0 mag. Zu Beginn des Monats kul­mi­niert Hebe um 4:51 Uhr. Am Ende des Monats erreicht sie schon um 3:02 Uhr Som­mer­zeit ihre höchs­te Stel­lung im Süden.

Die 9,8 mag hel­le (7) Iris taucht Anfang August im Stern­bild Stier am Mor­gen­him­mel auf. Der Pla­ne­to­id über­schrei­tet am 1. August um 1:16 Uhr und am 31. August bereits um 0:36 Uhr Som­mer­zeit die Horizontlinie.

(8) Flo­ra bewegt sich wei­ter durch den Was­ser­mann und erreicht eben­falls im nächs­ten Monat die Oppo­si­ti­on. Sie stei­gert ihre Hel­lig­keit von anfangs 9,2 auf 8,4 mag gegen Ende des Monats. Flo­ra kul­mi­niert am 1. August um 4:16 Uhr und am 31. August bereits um 2:10 Uhr Sommerzeit.

Meteorströme

Der Monat August ist tra­di­tio­nell der Stern­schnup­pen­mo­nat. Ursäch­lich dafür sind die Per­sei­den, deren maxi­ma­le Akti­vi­tät zwi­schen dem 10. und 14. August liegt. Das Maxi­mum fällt in die­sem Jahr in der Nacht vom 12. auf den 13. August, zwi­schen 1 Uhr und 4 Uhr mor­gens. Da am 10. August Neu­mond ist, wird in die­sem Jahr auch der Mond die Beob­ach­tun­gen der Per­sei­den nicht stö­ren und der Anstieg der Mete­or­ak­ti­vi­tät ide­al zu beob­ach­ten sein. Im güns­tigs­ten Fall sind bis zu 100 Stern­schnup­pen pro Stun­de zu erwar­ten, die mit einer Geschwin­dig­keit von 60 km/s in die Erd­at­mo­sphä­re ein­drin­gen. Dar­un­ter befin­den sich auch eini­ge sehr hel­le Meteo­re mit bis zu 0 mag Hel­lig­keit und dar­über hin­aus. Der Radi­ant die­ses Mete­or­stroms liegt rund 2 Grad öst­lich von Eta Pers­ei und steht kurz vor Beginn der Mor­gen­däm­me­rung recht hoch am Him­mel. Somit wird die Zeni­tra­te unter einem dunk­len Land­him­mel (6,5 mag Grenz­grö­ße) noch respek­ta­ble 80 Meteo­re pro Stun­den betra­gen. Der Ursprung der Per­sei­den geht auf den peri­odi­schen Kome­ten 109P/S­wift-Tuttle zurück, der eine Umlauf­zeit von 120 Jah­ren besitzt.

Erwäh­nens­wert sind noch die Kap­pa-Cyg­ni­den, deren Radi­ant im Stern­bild Schwan liegt. Die­ser mit rund 5 Stern­schnup­pen pro Stun­de nicht gera­de rei­che Strom ist vom 3. bis 25. August aktiv, mit einem Maxi­mum am 17. August. Mit 25 km/s han­delt es sich dabei um nicht gera­de schnel­le Meteore.

Zwi­schen dem 25. August und 5. Sep­tem­ber sind außer­dem noch die Alpha-Auri­gi­den sicht­bar, deren Maxi­mum am 1. Sep­tem­ber zu erwar­ten ist. Mit 10 Stern­schnup­pen pro Stun­de ist die­ser Strom eben­falls nicht sehr ausgeprägt.

Der abendliche Fixsternhimmel

Der Stern­him­mel am 15. August 2010 um 23:00 Uhr MESZ

Im Nor­den

Zu unse­rer Stan­dard­be­ob­ach­tungs­zeit fin­den wir den Gro­ßen Wagen, der ein Teil des Stern­bilds Gro­ßer Bär ist, noch halb­hoch über dem Nord­west-Hori­zont. Sei­ne bei­den hin­te­ren Kas­ten­ster­ne fünf­mal ver­län­gert zei­gen auf den Polar­stern, der exakt die Nord­rich­tung angibt. Der Wagen­kas­ten des Klei­nen Bären steigt jetzt eben­falls wie­der lang­sam her­ab. Genau­so wie der Dra­che, des­sen ein­präg­sa­mer Kopf nun west­lich des Zenits zu fin­den ist und des­sen Kör­per sich um die Figur des Klei­nen Wagens her­um schlän­gelt. Dage­gen steigt rechts ober­halb des Klei­nen Bären das Stern­bild Kepheus immer höher.
Bei guter Hori­zont­sicht fun­kelt nied­rig im NNO die hel­le Kapel­la im Stern­bild Fuhr­mann auf­fäl­lig vor sich hin. Ober­halb des Fuhr­manns sind die schwa­chen Ster­ne der Giraf­fe aller­dings kaum aus­zu­ma­chen. Im Nord­os­ten ist nun auch schon der Per­seus voll­stän­dig über dem Hori­zont erschie­nen. Noch wei­ter höher ent­de­cken wir schließ­lich noch das W‑förmige Stern­bild der Kassiopeia.

Im Osten

Bli­cken wir in Rich­tung Osten bemer­ken wir, dass sich der Him­mel auf den kom­men­den Herbst vor­be­rei­tet. Genau im Osten sind gera­de die Fische und im Süd­os­ten der Was­ser­mann auf­ge­gan­gen. Das auf­fäl­ligs­te Objekt in die­ser Him­mels­re­gi­on ist aber der hel­le Rie­sen­pla­net Jupi­ter, der sich momen­tan in den Fischen und dicht über dem Hori­zont auf­hält. Ober­halb der Fische, und in mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont, ent­de­cken wir die ein­präg­sa­me Figur des Pega­sus. Die Ster­nen­ket­te der Andro­me­da schließt sich unmit­tel­bar öst­lich davon an. Dabei gehört der lin­ke obe­re Stern des Pega­sus­qua­drats schon zur Andro­me­da. In die­sem Stern­bild befin­det sich auch die nächst grö­ße­re Nach­bar­ga­la­xie der Milch­stra­ße, die Andro­me­da­ga­la­xie in 2,5 Mil­lio­nen Licht­jah­ren Ent­fer­nung. Die­se kann unter einem dunk­len Him­mel schon mit blo­ßem Auge erkannt werden.
Unter­halb der Andro­me­da und noch in nied­ri­ger Höhe ent­de­cken wir die klei­nen Stern­bil­der Drei­eck und Wid­der. Unmit­tel­bar öst­lich davon schließt sich auch der Per­seus an. Ober­halb der Andro­me­da steht die Kas­sio­peia und etwas west­lich davon das unschein­ba­re Stern­bild Eidech­se. Noch wei­ter höher ent­de­cken wir auch den Kepheus.

Im Süden

Der Süd­him­mel wird nun von der hel­len Som­mer­milch­stra­ße und dem auf­fäl­li­gen Som­mer­drei­eck domi­niert. Gebil­det wird das Drei­eck aus den hel­len Ster­nen Deneb im Schwan, Wega in der Lei­er und Ata­ir im Adler. Deneb befin­det sich dabei nahe­zu in Zenit­nä­he und wird den Meri­di­an bald über­schrei­ten. Hin­ge­gen hat die Wega ihren Meri­di­an­durch­gang schon hin­ter sich. Ata­ir im Adler steht nun fast genau im Süden und in mitt­le­rer Höhe über dem Hori­zont. West­lich der Lei­er schließt sich der Her­ku­les, dar­un­ter der Schlan­gen­trä­ger und der Schwanz der Schlan­ge an.
Zwi­schen Schwan und Adler – inmit­ten der Milch­stra­ße gele­gen – erken­nen wir die eher unauf­fäl­li­gen Stern­bil­der Füchs­chen, Pfeil und unmit­tel­bar öst­lich davon Del­phin und Fül­len. Unter­halb des Adlers fällt noch die hel­le Schild­wol­ke im Stern­bild Schild auf. Dar­un­ter ent­de­cken wir den Schüt­zen, der die recht ein­präg­sa­me Form einer Tee­kan­ne besitzt und in dem sich das Zen­trum unse­rer Milch­stra­ße befin­det. Dicht über dem Süd­west-Hori­zont ste­hen noch eini­ge Ster­ne des Skor­pi­ons. Bli­cken wir in Rich­tung Süd­ost-Hori­zont sehen wir den Stein­bock und ein Teil des Wassermanns.

Im Wes­ten

Genau im Wes­ten fällt in nied­ri­ger Höhe der oran­ge leuch­ten­de Stern Ark­tur auf. Er ist der Haupt­stern des Stern­bilds Bären­hü­ter. Der Bären­hü­ter besitzt annä­hernd die Form eines Kin­der­dra­chens, an des­sen lin­ker obe­rer Ecke sich das Stern­bild Nörd­li­che Kro­ne anschließt. Ober­halb davon erkennt man den Her­ku­les. Unter­halb des Her­ku­les und der Nörd­li­chen Kro­ne steht der Kopf der Schlan­ge, der vom mäch­ti­gen Schlan­gen­trä­ger im Süd­wes­ten getra­gen wird.
Rechts vom Bären­hü­ter im Nord­wes­ten erkennt man die Deich­sel des Gro­ßen Wagens. Dar­über befin­det sich der lang gezo­ge­ne Kör­per des Dra­chen, des­sen Kopf sich ober­halb der Figur des Her­ku­les befin­det. Unter­halb der Deich­sel ent­de­cken wir noch die Jagd­hun­de und noch wei­ter dar­un­ter das Haar der Bere­ni­ke. Auf Grund der hori­zont­na­hen Stel­lung und sei­ner äußerst licht­schwa­chen Ster­ne, kann das Stern­bild, beson­ders bei auf­ge­hell­tem Him­mel, kaum erkannt werden.

Andreas

Andreas Schnabel war bis zum Ende der Astronomie-Zeitschrift "Abenteuer Astronomie" im Jahr 2018 als Kolumnist tätig und schrieb dort über die aktuell sichtbaren Kometen. Er ist Mitglied der "Vereinigung für Sternfreunde e.V.". Neben Astronomie, betreibt der Autor des Blogs auch Fotografie und zeigt diese Bilder u.a. auf Flickr.

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