Objekt des Monats - Februar 2015

Messier 37 im Fuhrmann



M36

Der offene Sternhaufen Messier 37 im Sternbild Fuhrmann
© STScI Digitized Sky Survey (DSS)



Der offene Sternhaufen Messier 37 (NGC 2099) im Wintersternbild Fuhrmann wurde vor dem Jahr 1654 vom italienischen Astronomen Giovanni Battista Hodierna entdeckt und vom französischen Astronomen Guillaume Le Gentil seltsamerweise übersehen, als er die beiden anderen Sternhaufen M 36 und M 38 im Jahr 1749 wiederentdeckte. Charles Messier entdeckte das Objekt unabhängig von Hodierna am 2. September 1764 und beschrieb ihn als Haufen mit schwachen, näher beieinander liegenden Sternen, die von einem Nebel eingeschlossen sind. Er schrieb weiterhin, dass die Sterne des Haufens nur mit Mühe mit einem 3 ½ Fuß großen Teleskop zu erkennen seien.

Messier 37 ist der größte, hellste und sternenreichste der drei Messier-Haufen M 36, M 37 und M 38 im Sternbild Fuhrmann und bietet in jedem Beobachtungsinstrument einen fantastischen Anblick. Aufgrund seines Erscheinungsbildes, zählt er zu den 10 schönsten offenen Sternhaufen der nördlichen Hemisphäre. Er besitzt nahezu gleich helle Sterne und eine starke Konzentration in Richtung Haufenzentrum und ist mit einem scheinbaren Durchmesser von 24 Bogenminuten und einer Helligkeit von 5,6 mag unter einem dunklen Landhimmel schon als schwacher Lichtfleck zu erkennen. Auf die Entfernung von 4.500 Lichtjahren gerechnet, beträgt sein wahrer Durchmesser 20 bis 25 Lichtjahre. Der Sternhaufen ist, verglichen mit unserer Sonne, noch relativ jung, aber im Vergleich zu anderen offenen Sternhaufen schon etwas weiter entwickelt. Mit mehr als 2000 Mitgliedssterne und einer Leuchtkraft von insgesamt rund 2500 Sonnen, beträgt sein Alter zwischen 347 bis 500 Millionen Jahre. 150 dieser Mitgliedssterne sind heller als 12,5 mag, so dass sie schon in kleinen und mittleren Teleskop leicht zu erkennen sind. Er besitzt außerdem noch mehr als 15 Rote Riesen, 20 Veränderliche Sterne, davon 10 Pulsationsveränderliche vom Delta-Scuti-Typ, und über 30 Doppelsterne. Ebenso wurden 21 Weiße Zwerge, mit wasserstoffreichen Atmosphären, in dem Sternhaufen gefunden.

Unter einem dunklen, mondscheinlosen Himmel ist der Sternhaufen als schwacher Lichtfleck sichtbar. Ein 10x50 Fernglas zeigt ihn als hellen ovalen Lichtfleck, wobei schon einzelne Sterne zu erahnen sind. Nur 3,5 Grad nordwestlich von M 37 befindet sich der offene Sternhaufen M 36, der ebenfalls als Nebelfleck im selben Gesichtsfeld zu erkennen ist. Mit einem 10x70 bzw. 20x80 Großfernglas entpuppt sich M 37 als dicht konzentrierter Sternhaufen, wobei schon 8 bis 12 Sterne 9. Größenklasse aufgelöst werden können.
Mit 3 bis 4 Zoll Öffnung sind in seinem Zentrum mehre als ein Dutzend Sterne 10. Größenklasse erkennbar sowie mehrere Dutzend Mitgliedssterne sichtbar, die über ein Gesichtsfeld verteilt sind, das ungefähr die Größe des Vollmondes entspricht. Der Hintergrund des mit dieser Öffnung eher rundlich erscheinenden Haufen bleibt nebelhaft. In Zentrumsnähe sticht der 9,2 mag helle intensiv orange leuchtende F8-Stern HD 39183 regelrecht hervor und ist kaum zu übersehen. Damit ähnelt M 37 sehr M 11 im Sternbild Schild. Im Haufenzentrum erkennt man außerdem noch eine Art Sternenlücke, die die Form eines Balkens besitzt.
Mit 6 Zoll Öffnung erscheint M 37 dreiecksförmig, mit der Spitze in Richtung Osten, und mit rund 100 Mitgliedssternen. Mit 8 bis 10 Zoll Öffnung und 100-facher Vergrößerung sind schon mehr als 150 bis 200 Sterne im gesamten Gesichtsfeld des Sternhaufens erkennbar, die sich deutlich in Richtung Haufenmitte konzentrieren.

Messier 37 befindet sich 5 Grad südlich vom 2,6 mag hellen Stern Theta Aurigae, außerhalb des Sternenvielecks des Fuhrmanns gelegen, etwas unterhalb und ungefähr 1/3 der gedachten Linie zwischen Theta Aur und Beta Tau. Wenn wir von Theta Aur ausgehen, schwenken wir das Teleskop rund 5 Grad in Richtung Südwesten, bis eine Sternenkette aus 6 bis 8 mag hellen Sternen im Sucher zu erkennen ist, die direkt in Richtung M 37 weist.

Der Sternhaufen ist vor allen in den Herbst- und Wintermonaten ein lohnendes Objekt und kulminiert Anfang Januar gegen 21 Uhr in einer Höhe von rund 70 Grad.



Map

Aufsuchkarte für Messier 37 im Fuhrmann (Sterne bis 11 mag)

Download: Telrad- und Aufsuchkarte PDF-Datei (117 KB)
OBJEKT-INFORMATION

Name: M 36 / NGC 2099 / OCL 451
Objekttyp: Offener Sternhaufen (Open Cluster)
Sternbild: Fuhrmann (Auriga, Aur)
RA (J2000.0): 05h 52m 18.3s
Dec (J2000.0): +32° 33' 11"
V Helligkeit: 5.6
Flächenhelligkeit: 11.0
Größe: 24.0'
Klassifikation: II 1 r
Anzahl der Sterne: 150
Hellster Stern: 9.2
Entfernung: 4.500 Lj

Beschreibung: !!Cl,Ri,pCM,st L & S
Notizen: Total population 500*;dark area near center

Millennium Star Atlas: Charts 133-134 (Vol I)
Sky Atlas 2000.0: Chart 5
Uranometria 2000: Chart 98, Vol 1
Uranometria 2000 (neu): Chart 58, Vol 1